„DAS VOLK EINES ENGELS“
Der berührende Film über das Schicksal der Jesiden
Der Film „Das Volk eines Engels“ von David Ben Körzdörfer erzählt die Geschichte einer jesidischen Familie, die von ISIS-Terroristen überfallen wird.
Ich habe nie mehr als ein paar Worte mit Rukan wechseln können.
Obwohl sie sich jeden Abend immer wieder mutig für uns hinsetzte, um ihre Geschichte zu erzählen, die Geschichte ihrer Familie, die Geschichte ihres Volkes. Sie sprach stolz und weinte leise. So
oft es auch ihren Kopf in Herzschmerz niederzog, besiegte sie immer wieder die Angst vor der Erinnerung und blickte mit ihren tränenden dunkelbraunen Augen zu uns auf.
sagen könnte. Ich nahm Rukan in den Arm und habe mich nur hilflos gefühlt. Ein paar Worte. Mehr kann ich ihr nicht geben. Das bedeutet uns dieser Film.
Als junger Filmemacher versucht man irgendwann die Wege zu gehen, die kaum ein anderer gehen würde, um mit Film die Geschichten zu erzählen, die kein anderer erzählen kann. Jedoch mehr als
Freiheit, bedeutet es dir irgendwann viel mehr eine Verantwortung. Darum möchten wir euch Rukans Geschichte erzählen.
Sie war zehn Jahre alt, als die skrupellosen Mörder des selbsternannten Islamischen Staates (ISIS) ihr Heimatdorf nahe Shingal im Nordirak überfielen und ihre Familie auf Lebenszeit zeichneten.
Durch ein kleines Fenster beobachtete Rukan, wie ihr Vater zur Hinrichtung geführt wurde und sie begann zu ihrem Engel Tausi Melek zu beten, dem Gottesengel der Jesiden.
Die Männer mit den langen Bärten in den schwarzen Gewändern lachten über sie und beschimpften sie als Ungläubige. Zitternd erinnerte sich Rukan, wie danach ihre große Schwester Nazdar ihrer
Mutter aus den Armen gerissen und mit vielen anderen jungen Mädchen tief ins Land verschleppt wurde.
Am 3. August 2014 überrannte ISIS die Region Shingal. Getrieben von blutrünstigem Hass ermordeten sie 5000 wehrlose Jesiden, verschleppten und versklavten Tausende junge Mädchen. Das war vor 500
Tagen.
Jeden Tag steht Rukan nun auf und betet, ihre Schwester wiederzusehen, sie wieder zu berühren, wieder ihre Stimme zu hören. Und jeden Tag muss sie ertragen, wie die Welt um sie herum ihre
Schwester vergisst.
In der Nacht nach dem ersten Interview fragte ich Paruar, unseren Übersetzer, wie ich „Alles wird gut“ auf Kurdisch
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