
Am Abend des 25. Oktober 2016 wurden die beiden demokratisch gewählten Ko-BürgermeisterInnen von Amed (Diyarbakır) von der türkischen „Anti-Terror-Polizei“ festgenommen. Gültan Kisanak wurde am Flughafen von Amed und zur gleichen Zeit Firat Anli in seiner Wohnung abgeführt. Die Wohnungen von beiden wurden etwa 2,5 Stunden durchsucht und so einiges wie Computer und Notizbücher beschlagnahmt. Zur gleichen Zeit riegelte die türkische Polizei das Rathaus von Amed ab und durchsuchte bis in die frühen Morgenstunden sämtliche Räume.
Seit Sommer 2015, als die türkische Regierung den Krieg in Nord(Türkisch)-Kurdistan losgetreten hat, wurden 41 Ko-BürgermeisterInnen durch das türkische Innenministerium entlassen und 24 sitzen in U-Haft. Ab Anfang September 2016 wurden 27 kurdische Kommunalverwaltungen mit Treuhändern der AKP-Regierung komplett übernommen, d.h. Bürgermeisterposten und Stadträte wurden mit neuen illegitimen Personen ersetzt. Doch diese Festnahme ist eine neue Stufe der Eskalation.
Die Menschen in der Türkei, die sich tagtäglich trotz Repressalien für Demokratie und Völkerverständigung einsetzen, brauchen unsere Solidarität aus dem Westen. Nur der Druck aus dem Ausland kann die türkische Regierung zur Vernunft bringen.
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